Das Ukrainische Institut eröffnete sein erstes Auslandsbüro in Deutschland

Am 29. März 2023 in Anwesenheit des ukrainischen Botschafters und Vertreter:innen des Auswärtigen Amts wurde in Berlin die erste Auslandsrepräsentanz des Ukrainischen Instituts festlich eröffnet.

Das vom ukrainischen Ministerkabinett gegründete Ukrainische Institut besteht bereits seit 2017 und ist an das ukrainische Auslandsministerium angegliedert. In seiner Arbeit widmet sich das Institut vor allem der Förderung von Bekanntheitsgrad und Verständnis für die Ukraine und ihre Kultur im Ausland. Dabei sind die wichtigsten Bereiche seiner Tätigkeit Kultur, akademische Programme, Zivilgesellschaft und Entwicklung der interkulturellen Beziehungen. 

Seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges ist das kulturelle Erbe der Ukraine kontinuierlich bedroht und hat bereits schwere Schäden erlitten. Vor diesem Hintergrund sind die erfolgreichen interkulturellen Beziehungen mit den Partnerstaaten der Ukraine zu einer der wichtigsten Aufgaben des Instituts geworden.   

Annalena Baerbock, Außenministerin der Bundersrepublik Deutschland, über die Relevanz der Präsenz des Ukrainisches Instituts im Ausland und u.a. in Deutschland:  

Das letzte Jahr hat gezeigt: Die Menschen in der Ukraine sind stärker als die russische Aggression. So wie sie sich behaupten, so behauptet sich die ukrainische Kultur in ihrer Eigenständigkeit und in ihrer Vielfalt. Wir freuen uns, dass in Berlin das erste Ukrainische Kulturinstitut außerhalb der Ukraine eröffnet wird – als Symbol der Hoffnung und als Ort der Begegnung für unsere beiden Länder. Dass die Wahl auf Berlin gefallen ist, ist auch eine Anerkennung für die Offenheit dieser Stadt und für das entschiedene Einstehen so vieler Menschen in unserem ganzen Land für die Ukraine und für ihre Bevölkerung. Mir ist es wichtig, über diesen Ort der Begegnung dauerhaft die ukrainische Kultur und die Arbeit ukrainischer Künstlerinnen und Künstler sichtbar und erlebbar zu machen. Das Institut wird auch ein Heimathafen für Menschen aus der Ukraine sein, die wir hier in Deutschland aufgenommen haben. Diesem Haus sollen noch viele weitere in anderen Ländern folgen, wir freuen uns und wir sind stolz, in Berlin den Anfang machen zu können“. 

Jahrzehntelang blieb die Ukraine, ein Land mit einer reichen kulturellen Tradition, in Deutschland unbekannt und unerforscht. Doch seit den Maidan-Protesten im 2013, der rechtswidrigen Besatzung der Halbinsel Krim und Teile der Regionen Donezk und Luhansk im Jahr 2014, und verstärkt mit dem Beginn des russischen Angriffskrieges im Februar 2022 wächst das Bedürfnis des deutschen Publikums sich näher mit der Kultur und Geschichte der Ukraine vertraut zu machen. Das Ukrainische Institut hat sich zum Ziel gesetzt, diesem Bedarf gerecht zu werden und durch die Eröffnung seines erstes Auslandsbüros in Deutschland die Beziehungen zwischen beiden Ländern zu stärken. 

Die Eröffnung der Auslandsrepräsnetanz des Ukrainischen Instituts in Deutschland – ist ein besonderes Ereignis für unsere Partnerbeziehungen und ein Zeichen dafür, dass der Einfluss der ukrainischen Kulturdiplomatie im Europa größer wird. Zusammen mit meiner deutschen Kollegin Annalena Baerbock begrüßen wir diesen historischen Schritt, der der deutschen Gesellschaft es ermöglicht, die Ukraine und Ukrainer:innen besser zu verstehen. Wir streben an, die Zusammenarbeit nicht nur zwischen den beiden Regierungen, sondern auch zwischen Institutionen, Wissenschaftler:innen, Künstler:innen, Personen des öffentlichen Lebens, Unternehmen und anderen Expertenbereichen stärken. Dies schafft ein Fundament für starke und strategische Beziehungen kommentiert die Eröffnung der Außenminister der Ukraine Dmytro Kuleba. 

Im 2023 plant das Ukrainische Institut zahlreiche Projekte in verschiedenen deutschen Städten wie etwa die umfassende Ausstellung über die moderne ukrainische Kunst im Dresdner Albertinum, Präsentation ukrainischer zeitgenössischer Musiker:innen bei dem Reeperbahn Festival in Hamburg, Teilnahme an der Frankfurter Buchmesse, ein ukrainisches Literaturprogramm im Literaturhaus Berlin etc. Mehr Informationen über das Vorhaben des Ukrainischen Instituts im Jahr 2023 finden Sie in der angehängten Broschüre.  

Die Leitung des Ukrainischen Instituts in Deutschland übernimmt nach einem offenen Bewerbungsverfahren Kulturmanagerin, Autorin und Übersetzerin Dr. Kateryna Rietz-Rakul. Kateryna lebt seit 20 Jahren in Deutschland und setzt sich aktiv für die Förderung der zeitgenössischen ukrainischen Kultur im Ausland ein.  

Insgesamt mehr als 300 eingeladene Gäste aus Kultur-, Politik-, Medien- und NGO-Bereichen haben an dem Abend teilgenommen. Über die Wichtigkeit des Ukrainischen Institus in Deutschland sprachen in ihren Grußworten bei der offiziellen Eröffnung der Außerordentliche Botschafter der Ukraine in Deutschland Oleksii Makeiev und Matthias Lüttenberg, Beauftragter für Osteuropa, Kaukasus und Zentralasien beim Auswärtigen Amt. Das Publikum begrüßten auch Mark-André Schmachtel von Goethe-Institut, Anton Artemyev von den Open Society Foundations sowie Generaldirektor des Ukrainischen Instituts Volodymyr Sheiko.  

Eine synthetische Performance mit den Texten der zeitgenössischen ukrainischen Autor:innen, die in den ersten Wochen nach dem 24. Februar entstanden sind, die Ausstellung “Ukrainische Plakate der Kriegszeit”, die VR Dokumentation “You Destroy. We Create. The war on Ukraine’s culture”  sowie live Performance der ukrainischen Musikerin Maryana Klochko begleiteten den Abend.  

Die Eröffnung der Auslandsrepräsentanz wurde durch die trilaterale Partnerschaft zwischen dem Ukrainischen Institut, dem Goethe-Institut und den Open Society Foundations mit der Unterstützung der Botschaft der Ukraine in Deutschland ermöglicht. 

Weitere Informationen über die Arbeit Auslandsrepräsentanz des Ukrainischen Instituts in Deutschland finden Sie auf der Webseite und sozialen Netzwerken: 

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Photo credits: Ukrainian Institute / Lisa Vlasenko